
28.05.2025
Algorithmisches Modellieren hilft Ihnen dabei, anpassbare Designs zu erstellen, die durch Logik und Daten gesteuert werden. Statt jede Komponente einzeln zu modellieren, definieren Sie Regeln für deren Verhalten – so können Sie Varianten testen, auf Veränderungen reagieren und wiederkehrende Aufgaben automatisieren. Diese Methode ist besonders nützlich für schnelles Prototyping und iterative Entwurfsprozesse.
Was ist Algorithmisches Modellieren?
Algorithmisches Modellieren ist eine strukturierte Herangehensweise an die Modellierung, bei der Logik, Regeln und Parameter im Vordergrund stehen. Anstatt Objekte vollständig manuell zu modellieren, definieren Sie, wie sich ein Objekt verhält, wenn sich bestimmte Parameter ändern. Sie steuern Form, Proportion und Verhalten über bearbeitbare Eingaben – ohne neu zu zeichnen.
Diese Methode eignet sich besonders, wenn Sie mit klaren Rahmenbedingungen arbeiten – z. B. bei Fassadensystemen, Möbeln oder wiederkehrenden Strukturen. Sie konzentrieren sich dabei auf die Entwurfsidee und steuern Variationen datengestützt.
Weitere Begriffe für dieselbe Herangehensweise sind:
- Algorithmisches 3D-Modellieren
- Algorithmengestütztes Design
- Visuelles Scripting
- Parametrisches Design
Allen gemeinsam ist: Geometrie wird über strukturierte Logik generiert, die auf Veränderungen reagiert.
Grundkonzepte des Algorithmischen Modellierens
Algorithmisches Modellieren verändert die Denkweise – es geht weniger um die finale Form als um deren Reaktion auf Eingaben. Wichtige Konzepte sind:
- Regelbasierte Modellierung: Beziehungen zwischen Komponenten werden logisch definiert, nicht manuell verbunden.
- Parametergesteuerte Steuerung: Werte wie Abstand, Höhe oder Material beeinflussen die Geometrie.
- Automatisierung durch Scripting: Wiederholungen lassen sich zusammenfassen und wiederverwenden.
- Iteratives Design: Sie erstellen einmal ein System und testen danach verschiedene Varianten, ohne von vorne zu beginnen.
Vorteile des Algorithmischen Modellierens
Durch algorithmisches Modellieren lassen sich Varianten, Wiederholungen und Änderungen strukturiert steuern. Indem Sie Logik in Ihre Modelle integrieren, schaffen Sie adaptive Systeme statt manueller Einzelbearbeitung. Die Vorteile im Überblick:
- Schnelles Prototyping und Iteration
Passen Sie Parameter an und testen Sie verschiedene Designideen – ohne alles neu zu zeichnen. - Konsistenz in komplexen Modellen
Logikbasierte Systeme reduzieren Fehler und sorgen für einheitliche Ergebnisse – auch bei großen oder sich wiederholenden Projekten. - Datenbasierte Entscheidungen
Eingaben sind mit messbaren Parametern verknüpft, wodurch Ihr Design auf Materialeigenschaften, räumliche Regeln oder Fertigungsgrenzen reagieren kann. - Individuelle Workflows und Wiederverwendung
Einmal erstellte Workflows können projektübergreifend genutzt werden – das spart Zeit und sichert Standards.
Ob modulare Fassade, konfigurierbare Möbelreihe oder ein Layout, das auf Standortbedingungen reagiert – algorithmisches Modellieren hilft Ihnen, Veränderungen effizient zu meistern und gleichzeitig Ihrer ursprünglichen Entwurfsidee treu zu bleiben.
Algorithmisches Modellieren in Vectorworks
In Vectorworks steht Ihnen mit Marionette ein integriertes Tool für visuelles Scripting zur Verfügung. Damit haben Sie volle Kontrolle über das Verhalten Ihrer Objekte: Automatisieren Sie Aufgaben, erstellen Sie vollständig parametrische Objekte und erforschen Sie schnell neue Designvarianten.
Wiederholende Aufgaben automatisieren
Mit Marionette lassen sich zeitintensive Aktionen per Skript automatisieren, z. B.:
- Ausgewählte Objekte bearbeiten (Daten formatieren, Attribute ändern, Geometrie ausrichten).
- Importierte Daten gemäß Projektvorgaben bereinigen und formatieren.
- Objekte konvertieren, z. B. Vermessungspunkte in strukturierte Baumobjekte.
Beispiel Landschaftsarchitektur:
Beim Import eines Lageplans kommen Standorte von Bäumen oft als Geometrie mit Text. Marionette kann Text und Geometrie verknüpfen, sie in Bestehende Bäume umwandeln und die Texte als Parameter übernehmen – was manuell Stunden dauern würde.
Beispiel Architektur:
Beim Anlegen einer neuen Datei lassen sich Geschosshöhen automatisiert generieren – mit nur einem einzigen Netzwerk.
Parametrische Objekte erstellen
Mit Marionette erstellen Sie eigene intelligente Objekte, die über die Infopalette editierbar sind – ideal für wiederverwendbare Systeme.
Beispiele:
- Individuelle Möbel: Tische oder Regale, die sich automatisch anpassen, wenn Maße geändert werden.
- Fassadensysteme: Paneele, Verschattungselemente oder modulare Oberflächen, die auf Abstand oder Materiallogik reagieren.
Sie definieren, wie das Objekt funktioniert, und setzen es dann mit verschiedenen Eingaben in verschiedenen Projekten ein.
Zufällige Objektverteilung
Marionette eignet sich auch zur zufälligen Platzierung von Objekten – für organische, weniger gleichförmige Arrangements. Statt Objekte einzeln zu setzen, definieren Sie Regeln zur Verteilung.
Anwendungsbeispiele:
- Pflanzflächen mit unregelmäßigen Gruppen
- Öffentliche Plätze mit verstreuten Sitzmöglichkeiten oder Elementen
- Modulare Materialien wie Pflaster oder Fliesen mit variabler Skalierung oder Drehung
Dabei lassen sich Dichte, Drehung, Abstand u. v. m. gezielt steuern – für mehr gestalterische Freiheit bei voller Kontrolle.
Layoutvarianten schnell testen
Marionette unterstützt schnelle Layoutänderungen – ideal, um z. B. mehrere Varianten für Pflanzungen, Möblierungen oder Bodenbeläge zu erzeugen. So wählen Sie die passende Option aus, ohne jedes Objekt neu zu bauen.
Entwerfen mit Logik, Kreativität und Kontrolle
Algorithmisches Modellieren denkt über Formen hinaus – es geht um Intention, Variation und Leistung. Mit Marionette in Vectorworks haben Sie ein visuelles Scripting-Tool, das Ihre Vision unterstützt und Workflows effizient gestaltet. Entdecken Sie Vectorworks und erleben Sie, wie algorithmisches Modellieren Ihnen hilft, intelligenter zu entwerfen, schneller zu iterieren und freier zu gestalten.