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Festinstallationen mit Vectorworks und ConnectCAD

Am Beispiel eines realen Projekts zeigt das Planungsbüro RAUCH3, wie es mit Vectorworks und ConnectCAD komplexe Medien- und Beschallungsanlagen plant – von der strukturierten Grundlagen- und Systemplanung über individuelle Vorlagen und Datenbanken bis hin zur 3D-Modellierung, Kabelplanung und automatisierten Auswertung. Dabei stehen durchgängige Prozesse, Datenkonsistenz und eine hohe Anpassbarkeit im Fokus. Ideal für alle, die technische Planung mit Vectorworks auf das nächste Level bringen wollen.

 

Hier alles Wichtige auf einen Klick:

Ich habe vorher viel mit anderen CAD-Systemen gearbeitet, wollte aber im eigenen Unternehmen immer eine Software einsetzen, die mich viel mehr in meiner Arbeit unterstützt. Also ein System einsetzen, das möglichst viel Intelligenz mitbringt, sodass wir nicht mehrere Tools parallel einsetzen müssen.

Thomas Rauch, Geschäftsführer von RAUCH3

Wie  RAUCH3 mit Vectorworks die Planung optimiert

RAUCH3 legt großen Wert auf eine gemeinsame Datenbasis sowie abgestimmte Vorlagen. Die Nutzung der Vorlagen-Datei ermöglicht es, Vorlagen kontinuierlich weiterzuentwickeln und flexibel an individuelle Anforderungen anzupassen.  

Nahezu alle Planungslisten und Tabellen können direkt in Vectorworks abgebildet werden. Dies trägt wesentlich dazu bei, Fehler zu vermeiden, da externe Tabellen und Listen nicht mehr manuell aktualisiert werden müssen.  

Ein weiterer Vorteil liegt in den umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten von Vectorworks. Eigene Planlayouts, individuelle Schriftkopfvorlagen sowie spezifische Designs lassen sich unkompliziert umsetzen. Auch innerhalb von ConnectCAD bietet die Software flexible Optionen, um Geräte, Vorlagen und Schaltbild-Vorlagen an die jeweiligen Anforderungen anzupassen. Diese Flexibilität unterstützt die effiziente Gestaltung von Arbeitsprozessen und ermöglicht eine maßgeschneiderte Umsetzung der Projekte.
 

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Grundlagenplanung

Bei RAUCH3 steht eine organisierte und einheitliche Arbeitsweise im Fokus. Die Klassenstruktur bildet dabei eine wichtige Grundlage. Alle relevanten Klassen sind in der firmeneigenen Vorlagendatei definiert, in der auch Füllungen, Stiftfarben oder -stärken festgelegt sind. Dadurch müssen diese Parameter nicht bei jedem neuen Projekt manuell festgelegt werden. 

Da das Projekt zwei Stockwerke umfasst, wurden die Geschosse zunächst basierend auf den Plänen des Auftraggebers übernommen. Hierbei wurden ein Erdgeschoss, ein Obergeschoss und ein zweites Obergeschoss (OG2) angelegt. Die Geschossstruktur ist essenziell, um Objekte daran zu binden und Anpassungen bei Änderungen effizient durchführen zu können. 

Im Anschluss wurden verschiedene Konstruktionsebenen erstellt. Um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, erfolgt die Benennung dieser Ebenen mit einer Großbeschriftung. So sind beispielsweise Ebenen für Blockschaltbilder, Details, Anschlusskästen, Versatzkästen und Layouts definiert. Für die Grundriss-Konstruktionsebenen wurde ein Namenssystem etabliert: Konstruktionsebenen, die eigene Gewerke enthalten, tragen das Präfix „R3“, während externe Ebenen, die in Vectorworks importiert werden, mit „EX“ gekennzeichnet sind. Dies erleichtert die Unterscheidung und Verwaltung der Daten.

Für die Integration externer Daten arbeitet RAUCH3 mit Referenzen. Pläne, die vom Architekten bereitgestellt werden, werden als externe Referenzen eingebunden. Dabei wird auf die Nutzung eines relativen Pfads geachtet, der sich auf die Vectorworks-Datei bezieht. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, die Projektdateien zusammen mit dem entsprechenden Referenzordner weiterzugeben, ohne dass bei einer Pfadänderung zeitaufwendige Anpassungen der Verknüpfungen erforderlich sind.
 

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Systemplanung mit ConnectCAD

Die Systemplanung baut auf den Grundlagen auf und umfasst die detaillierte Planung von Schaltbildern, Geräten, Kabeln und Signalwegen mithilfe von ConnectCAD und den Funktionen von Vectorworks. Um eine effiziente und effektive Planung sicherzustellen, setzt RAUCH3 auf klare Vorgaben, die in der firmeneigenen Arbeitsgruppenbibliothek hinterlegt sind. Diese Bibliothek umfasst unter anderem definierte Steckertypen, Kabeltypen und Signalarten. Die entsprechenden Informationen werden in Textdateien in der zentralen Dateiablage organisiert.
Die Steckertypen werden individuell festgelegt und erweitern das Standardangebot von ConnectCAD.

Neben den üblichen Stromsteckern, wie Kaltgerätekupplungen oder Powercon-Steckern, kommen auch Starkstromstecker sowie kleinere Spannungsstecker für Geräte mit speziellen Anforderungen – wie etwa zwölf Volt – zum Einsatz. Ergänzt wird das Sortiment durch Phoenix-Klemmen, verschiedene Videostecker wie BNC, HDMI und DisplayPort sowie Steuersignale für die Gerätekommunikation über diverse Bus-Systeme und USB-Stecker. Die Liste wird kontinuierlich erweitert, um auf technische Entwicklungen in der Branche reagieren zu können.  
 

Auch im Bereich der Kabeltypen sind Standards definiert. Diese beinhalten Angaben zum Kabelaufbau, wie die Anzahl der Adern, deren Querschnitt sowie den Außendurchmesser. Diese Informationen sind essenziell für die Erstellung von Kabelzugtabellen und die Berechnung der Kabeldimensionierung.  

Die Signaltypen sind ähnlich strukturiert. Hierzu zählen Strom-, Audio-, Video- und Lichtsignale sowie generelle Kommunikations- und Steuerungssignale, Netzwerksignale und Signale für Antennenanlagen. Jeder Signaltyp ist mit einem spezifischen Kürzel versehen, das für die Kabelnummerierung relevant ist. Die Kombination aus definierten Steckertypen, Kabeln und Signalarten ermöglicht es, in ConnectCAD eine präzise und zuverlässige Planung sicherzustellen. So wird gewährleistet, dass die richtigen Signale über die passenden Stecker und Kabeltypen korrekt von einem Gerät auf das andere übertragen werden können.

Erwähnenswert ist außerdem die Anpassbarkeit des Nummerierungsschemas. So kann zum Beispiel definiert werden, welche Kabel schrankinterne oder externe Kabel sind. Hinter dem Nummerierungsschema steht eine Formel, die das jeweilige Präfix automatisch aus dem festgelegten Schema übernimmt. Diese Formel sorgt dafür, dass die Liste der Kabeltypen systematisch und konsistent entsprechend den definierten Vorgaben gefüllt wird.

Für ConnectCAD wurden bei RAUCH3 eigene Beschriftungssymbole für Geräte entwickelt. Diese unterscheiden zwischen Bestands- und Neubaugeräten sowie zwischen Geräten mit und ohne Hersteller- und Modellinformationen. Bei Ausschreibungen wird auf herstellerspezifische Angaben verzichtet, um Neutralität sicherzustellen. Die Beschriftungssymbole enthalten wichtige Informationen wie Gerätename, Beschreibung, Zuordnung zum Technikraum und Höheneinheit, die direkt aus dem Racklayout übernommen werden. Positionen werden über eine eigene Datenbank („R3 Devices“) definiert.

Zusätzlich hat RAUCH3 eine Datenbank für Kabel erstellt. Diese berücksichtigt Planungslängen, Zuschläge für Anfang und Ende sowie prozentuale Zuschläge, um realistische Kabellängen sicherzustellen. Die Kabellängen werden über das Berechnungstool in Vectorworks ermittelt.  
 

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Integration ins 3D-Modell

Die 3D-Modellierung in Vectorworks unterstützt die präzise Platzierung von Geräten, Komponenten sowie Kabelwegen und ermöglicht eine effiziente Planung und Ausführung. Nach der Erstellung der Schaltbilder erfolgt die Platzierung der Geräte und die Verbindung über Kabelpfade. Die Ermittlung der Kabellängen erfolgt direkt über die Info-Palette in Vectorworks. Jeder Kabelpfad zeigt automatisch die Gesamtlänge, die Anzahl der darin verlegten Kabel sowie die belegte Fläche in Quadratmillimetern an.

Zur besseren Übersicht werden die Kabelpfade systematisch durchnummeriert – abhängig von der Größe der Kabeltrasse mit einem Buchstaben und einer fortlaufenden Nummer. Die visuelle Darstellung im 2D-Plan erfolgt über definierte Linienarten, z. B. rote Linien für Hauptwege und blaue Linien für kleinere Wege. Dieses strukturierte Vorgehen ermöglicht eine präzise Ermittlung und Nachverfolgbarkeit der Kabellängen.

Die Nutzung von Kabelpfaden und die präzise Ermittlung von Leitungslängen dienen einem zentralen Zweck: der Erstellung einer Kabelzugliste. Diese Liste ist auf der Baustelle ein unverzichtbares Werkzeug für die Monteure, da sie genau angibt, welche Kabel von welchem Start- bis zu welchem Endpunkt verlegt werden müssen. Während Pläne mit eingezeichneten Leitungswegen hilfreich sind, liefert die Kabelzugliste detaillierte Informationen für das fachgerechte Verlegen und Auflegen der Kabel. In Vectorworks lassen sich diese Listen direkt auf Basis der definierten Kabelpfade erstellen. So wird sichergestellt, dass alle Kabel korrekt und effizient installiert werden können.

Das wichtigste Ergebnis dieser Planung ist die automatisch generierte Kabelzugliste, die wertvolle Informationen enthält, wie:

  • Kabeltyp
  • Signalart
  • Beginn des Kabels
  • Anschluss
Datenmanager

Zur weiteren Automatisierung nutzt RAUCH3 den Datenmanager in Vectorworks. Dieser ermöglicht es, jedem gezeichneten Schaltkreis im Schema automatisch eine eigene Datenbank anzuhängen. Diese Datenbank enthält relevante Felder wie Außendurchmesser, Radius, Brandlast, Gewicht, Halogenfreiheit, Hinweise, Mantelfarben sowie Angaben zur mobilen oder festen Installation. Zusätzlich können individuelle Kommentare hinzugefügt werden. Der Datenmanager vereinfacht den Prozess, da die Daten bereits beim Zeichnen von Objekten hinterlegt werden. So entsteht eine strukturierte Datengrundlage, die Planung, Dokumentation und spätere Auswertungen effizient unterstützt.

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Rack-Layouts

Für die Erstellung von Rack-Layouts und Anschlusskästen nutzt RAUCH3 eine strukturierte Planung in Vectorworks. Geräte werden nummeriert, in Ansichten mit Höhenangaben positioniert und farblich nach Gerätetypen (aktiv, Bestand, Stromversorgung, passiv, Füllgeräte) unterschieden. Dank hinterlegter Maße (Breite, Höhe, Tiefe) lassen sich 3D-Ansichten sowie Daten zu Strombedarf, Abwärme und Gewicht generieren.

Für Ausschreibungen werden Hersteller- und Modellangaben entfernt, um eine produktneutrale Darstellung sicherzustellen. Anschlusskästen werden detailliert geplant, inklusive Ansichten, Schnitten und klar definierter Steckerpositionen. Dies erleichtert die Kalkulation und sorgt für eine präzise Umsetzung. Die Erstellung erfolgt über das Panel-Werkzeug, wobei Stecker individuell definiert und durchnummeriert werden. Voreinstellungen wie die maximale Buchsenanzahl sichern eine fehlerfreie Planung, während die Signalzuordnung eine effiziente Verkabelung gewährleistet.

Über RAUCH3

RAUCH3 ist ein Planungsbüro, das auf Beschallung, Medien, Technik, Raumakustik und Festinstallationen spezialisiert ist. Die Kundenkreise umfassen Theater, Opern- und Konzerthäuser, Veranstaltungszentren sowie Schulen und Universitäten.

Zu den Beispielprojekten zählen das Oldenburgische Staatstheater, das Kinder- und Jugendtheater Frankfurt sowie der Plenarsaal des Bayerischen Landtags.

Seit der Gründung im Jahr 2020 arbeitet RAUCH3 mit Vectorworks.


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Drohnenbild des Medaforce Geländes
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Erfolgreicher CAD-Umstieg

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Wie der Umstieg auf Vectorworks Spotlight gelingt

Der Wechsel zu einer neuen CAD-Software ist zeitaufwändig und arbeitsintensiv. Der Spezialist für Veranstaltungstechnik Leyendecker zeigt, wie der Umstieg auf Vectorworks gelingt und welche Werkzeuge sie aktuell nutzen.

Elbphilharmonie Hamburg
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Ein neues Wahrzeichen für Hamburg

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Vectorworks: Grundlage für Stop-Motion-Filme

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Das Voletarium ist das größte Flying Theater seiner Art in Europa. Das Projekt wurde 2017 vom Europa-Park in Rust ins Leben gerufen und ist die größte Investition in eine einzige Attraktion in der Geschichte des Parks. Die AV-Anlage wurde von Kraftwerk Living Technologies mit connectCAD und Vectorworks geplant.