
BIM-Workflows in der Landschaftsarchitektur
Laut Schrader sind viele Landschaftsarchitekten noch nicht auf den Trend der „intelligenten Objekte“ oder gar von BIM (Building Information Modeling) aufgesprungen.
„Landschaftsarchitekten hatten wenig Anlass, sich der Revolution anzuschließen, als Architekten anfingen, über 3D-Modellierung und BIM-Workflows zu diskutieren“, erklärt Schrader. „Mittlerweile jedoch erstellen Planer, Produkthersteller und Branchenverbände BIM-Inhalte für die Planung von Außenanlagen, und die speziellen Softwaretools für Landschaftsarchitekten erweisen sich jetzt als extrem nützlich.“

Intelligente Objekte und Tabellen
Die intelligenten Objekte sind der wichtigste Teil dieses neuen Bereichs der Landschaftsarchitektur. Sie kombinieren die Geometrie eines Objekts mit den dazu zugehörigen Daten. Diese Daten können dann in Tabellen automatisch ausgelesen und für detaillierte Auswertungen verwendet werden. Tabellen können zu allem möglichen dienen - von der Berechnung der Reduzierung des Wasserverbrauchs über die Organisation der Pflanzendaten, zur Überprüfung der Einhaltung von Umweltvorschriften, bis hin zur Schätzung der Baukosten. Mit all diesen Funktionen können Planer im Laufe ihrer Projekte die richtigen Entscheidungen treffen statt nach Projektende Änderungen vorzunehmen.
„Die Tabellen in Vectorworks helfen mir bei der Einhaltung aller möglichen Vorschriften und landschaftsplanerischen Auflagen“, erzählt Schrader. „Wenn ich all diese Anforderungen eingearbeitet habe, füge ich die Tabellen direkt in die Entwurfszeichnung ein. So können Auftraggeber die Berechnungen einfach nachvollziehen.“

Maßnahmen für intelligente Workflows
Laut Schrader muss eine Projektdatei alle Daten beinhalten, um das ganze Potenzial der BIM-Workflows in der Landschaftsarchitektur auszuschöpfen. Statt in einer Datei zu planen und in einer anderen die Auswertungen zu machen, können die Planer dank der Intelligenten Objekte in Vectorworks ein zentrales Dokument für ihren gesamten Workflow verwenden. Bei Holcombe Norton Partners beginnt dieser Vorgang mit der Erstellung eines digitalen Geländemodells (DGM).
„Landschaftsarchitekten können ein DGM zum Erstellen einer exakteren, vollständigeren Kostenschätzung nutzen“, so Schrader. „Durch die Anpassung einiger Einstellung im Geländemodell, kann das Gelände und die Neigung optimiert werden. Dadurch verringert sich die Menge an Material, das abtransportiert werden muss, die Gebäude werden besser eingebunden und die Straßenplanung optimiert.“

„Seit Einführung der Bewertungssysteme wie LEED und SITES hat Planungssoftware im Schaffensprozess an Bedeutung gewonnen“, erläutert Schrader. „Mit nur wenigen Klicks kann ich meine Freifläche quantifizieren, Pflanzflächen planen und ein Wasserbudget erstellen. Dann kann ich direkt im Entwurf prüfen, ob ich die Zertifizierungskriterien erfülle.“
Es gibt zahlreiche Programme, die Informationen eines Freiflächenplans koordinieren und Berechnungen ausführen. „Anwendungen wie Numbers von Apple und Microsoft Excel sind gut für die Datenverwaltung, aber sie haben keinerlei Verknüpfung zu meinem Entwurfsplan“, so Schrader.
„Wir bei Holcombe Norton Partners verwenden Vectorworks Landschaft, um Auswertungen und Berechnungen zu integrieren und somit einen intelligenten Planungsablauf zu ermöglichen.“
„Durch die Vielzahl an spezifischen Objektbibliotheken für Landschaftsarchitekten in Vectorworks Landschaft, kombiniert mit den intelligenten Tabellen- und Darstellungsfunktionen, ist die Software zu einem wesentlichen Bestandteil der Planungen in unserem Büro geworden“, erklärt Schrader.
„Unser gesamtes Büro nutzt Vectorworks, und ich kann mir nicht vorstellen, all die Berechnungen anders zu erledigen.“
Mit Hilfe von Intelligenten Objekten und Tabellen erstellen Schrader und seine Kollegen Pläne, die sowohl den Kunden gefallen als auch der Umwelt helfen – und damit wiederum zum Unternehmenswachstum beitragen. Ebenso wichtig wie die Kundenzufriedenheit ist die Zeitersparnis, die mit der optimierten Verknüpfung zwischen den Objekten in der Zeichnung und den Daten einhergeht. Davon können laut Schrader alle Landschaftsarchitekten profitieren, ohne ihre Workflows von 2D auf 3D umstellen zu müssen.
Lesen Sie in unserem Anwenderbericht mehr über das BIM-Projekt "Student Wellness Center", das die Landschaftsarchitekten von Holcombe Norton Partners für die Auburn University in Montgomery, Alabama, realisiert haben.