Logistikzentrum

Projekt Sharing und Datenvisualisierung

Anhand eines kürzlich realisierten großen Verwaltungs- und Logistikzentrums gibt Oliver Jaworski von phase 5 International spannende Einblicke in die Arbeit mit Projekt Sharing und Datenvisualisierungen sowie hilfreiche Tipps, wie die Möglichkeiten von Vectorworks voll ausgeschöpft werden können.

Logistikzentrum Plan

Das Team bei phase 5 in Düsseldorf arbeitet bereits seit über 20 Jahren mit Vectorworks. Die rund 80 Mitarbeitenden befassen sich dabei größtenteils mit Projekten in den Bereichen Logistik, Wohnen, Büro und Gewerbe.

Ein Großprojekt – auch für Phase 5

Im Jahr 2022 wurde für den Bauherrn REWE Group ein großes Logistikzentrum, das auch als Verwaltungssitz für eine ganze Region dient, nach einer vierjährigen Planungs- und Bauphase fertiggestellt. Mit einer Gebäudelänge von 520 Metern, einer Breite von 175 Metern und einer Höhe von 30 Metern im Hochregalbereich sowie zwei aufgesattelten Büroetagen mit einer Fläche von 14.000 Quadratmetern war das Projekt auch für phase 5 ein Großprojekt.

„Wir entwickeln die Projekte in der Regel so, dass wir im Lageplan erst einmal die Struktur erarbeiten und uns anschauen, wo bei solch großen Grundstücken idealerweise die Erschließung sitzt“, erklärt Oliver Jaworski. Diese Datei wird dann immer auch als Referenz in den einzelnen Gebäudedateien verwendet, um zu sehen, wie die Wechselwirkung auf dem Grundstück ist.

Vom Referenzieren zum Projekt Sharing

Die einzelnen Hauptgebäude, wie das Logistikzentrum, das Pförtnergebäude, das Parkhaus, die Werkstatt, die Waschhalle und der Erschließungsturm wurden dann in 3D modelliert. Der Lageplan dagegen wurde in 2D entwickelt. In der Vorentwurfs- und der Entwurfsphase hat das Team über Referenzen gearbeitet. „Das hat für uns den wesentlichen Vorteil, dass wir mehrere Varianten ausprobieren konnten und uns im Team parallel entwickeln konnten. Man konnte beispielsweise Ebenen duplizieren, um einen Test zu machen und sich dann über Referenzen und Ansichtsfenster wieder das Gesamtprojekt zusammenbauen“, schildert Oliver Jaworski. So wurden auch DWGs von Fachplanern und der Intralogistik in die Datei referenziert.

Ab der Leistungsphase 4 wurde dann die Struktur verändert und es wurde vom Referenzieren von verschiedenen Dateien zum Projekt Sharing gewechselt. Oliver Jaworski: „Für uns bestand der Vorteil darin, dass wir über Datenbanken und Tabellen das Gesamtprojekt viel einfacher auswerten konnten und wir auch kleine Anpassungen zentral in einer Datei besser händeln konnten.“ Dadurch konnte das Projekt auch in der Corona-Zeit unkompliziert und gemeinsam mit den phase 5 Kolleg:innen in Berlin bearbeitet werden. „Da waren wir sehr flexibel und es hat auch immer gut und sicher funktioniert“, resümiert Oliver Jaworski.

Zu Beginn haben die Planer:innen eine Projektstruktur mit verschiedenen Ebenenblöcken erarbeitet. Diese bestehen im Wesentlichen aus den Räumen, den Konstruktionselementen und aus einer Ebene, in welcher Logistikelemente und bauseitige Elemente vorhanden sind. Diese Blöcke wurden dann sukzessive durch Texte, zeichnerische Elemente und 3D-Bausteine ergänzt.

3D Visualisierung
Pläne besprechen mit Datenvisualisierung

Bei den Besprechungen der Pläne mit dem Bauherrn, welche wegen Corona nicht persönlich stattfinden konnten, kam ein weiteres hilfreiches Vectorworks-Tool zum Einsatz: die Datenvisualisierung. „Da kam es sehr gelegen, dass wir in Vectorworks Daten visualisieren können und dass wir einzelne Themen für Besprechungen vorbereiten konnten und so ganz gezielt Darstellungen und Diskussionspläne erstellt haben, die bis zum Projektabschluss noch für Sachverständige bei Bauabnahmen und Kontrollen genutzt wurden“, erklärt Oliver Jaworski.

Beim Umgang mit den Schallschutz-Anforderungen in den Büros mussten beispielsweise je nach Raum zusätzliche Anforderungen erfüllt werden. Mithilfe der Datenvisualisierung in der Konstruktionsebene hat das phase 5-Team für die Ausschreibung und Planungsphase ein Raumbuch als Datenbank erstellt. Darin haben sie die Räume in verschiedene Gruppen typologisiert, sodass die Grundausstattung klar war. Dann wurden Ankreuzfelder für zusätzliche Anforderungen, wie den Schallschutz, hinzugefügt, die je nach Büroraum vorkommen oder entfallen können. Bei einem Abteilungsleiterbüro mit höheren Anforderungen in Bezug auf den Schallschutz konnte das entsprechende Feld dann einfach angekreuzt werden.

„Wir machen eigentlich nichts anderes, als Objekte abzufragen, die mit unserer eigenen Raumbuch-Datenbank verknüpft sind und werten das Feld „Zusatz Schallschutz“ aus. Je nach Ankreuzstatus wird dann eine Füllung hinterlegt und alle anderen Objekte bleiben so dargestellt, wie sie sind. So kann ich in einer Besprechung einfach durch den Grundriss gehen, die Räume aktivieren und je nach Anforderungen ankreuzen. Das ist wesentlich schneller und effektiver“, findet Oliver Jaworski.

Rendering Logistikzentrum
Win-Win-Situation für Bauherr und Planer:innen 

So lässt sich am auch die Türliste mit nahezu 1000 Türen problemlos besprechen. Hier gibt es einzelne Planungsparameter, die der Bauherr festlegen muss, z. B. die Wahl der Schließanlage oder Türen mit Zutrittskontrolle. Auch für die Türen wurde eine eigene Datenbank erstellt, in welche die wesentlichen Punkte, die für die Funktionalbeschreibung benötigt werden, einfach aus der festgelegten Kategorie in der Planungsvorgabe ausgewählt und eingetragen werden konnten. Mit einer Ampel-Darstellung können beispielsweise die Zutrittskontrollen dann mit der Datenvisualisierung ganz einfach veranschaulicht werden.

Rendering Logistikzentrum

Und auch für die Planung kann man diese ideal nutzen, um beispielsweise alle Türen im Flur zu aktivieren und die Zutrittskontrolle für mehrere Türen gleichzeitig einzustellen. In der Türliste steht dann bereits, dass eine Änderung vollzogen wurde. Oliver Jaworski führt weiter aus: „In der nächsten Datenvisualisierung sehe ich dann, dass diese Türen mit einer Zutrittskontrolle auch alle einen Obentürschließer bekommen. Und dann stelle ich über das nächste Fenster ein, dass die dann auch eine Drücker-Knauf-Garnitur benötigen. Und so haben wir die Datenvisualisierung einerseits genutzt, um mit dem Bauherrn die Planung zu besprechen, andererseits aber auch als super Werkzeug für unsere eigene Planung.“

Phase 5
Phase 5

phase 5 ist ein international tätiges Architekturbüro mit Sitz in Düsseldorf und Berlin. Als Generalplaner widmet es sich mit seiner langjährigen Erfahrung Projekten im Sektor Industrie und Logistik sowie Wohnen und Büro.

www.phase5.com

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